Leipzig, meine große Liebe, gleich sind wir wieder vereint. so einfach lässt sich meine Vorfreude auf die Leipziger Buchmesse 2016 auf einen literarischen Nenner bringen. Ich höre schon das Gemurmel der Stimmen aller Büchermenschen, rieche das Papier der neuen Bücher und fühle bereits die knisternde Spannung, die von mir Besitz ergreift, wenn ich die Messehallen betrete. Leipzig, meine Liebe. Unbestritten.
Wenn ihr diese Zeilen lest, bin ich schon mit meinem kleinen Sternwarten-Mobil unterwegs in die Messestadt und habe viele gute Pläne, einige Überraschungen und allerbeste Laune im Gepäck. was sich sonst noch in meinem Kofferraum befindet, das wollt ihr nicht wirklich wissen. Und was mich erwartet? Unzählige Termine mit „meinen Verlagen“, ohne die meine kleine literarische Sternwarte nicht (über)lesensfähig wäre, einige hochinteressante Interviews für Literatur Radio Bayern mit namhaften Autoren und natürlich Begegnungen, Begegnungen und wieder Begegnungen.
Mein ganz persönliches Highlight ist die Verleihung des FDA Literaturpreises für Toleranz, Respekt und Humanität 2016 an den Schriftsteller Reiner Engelmann für seinen journalistisch feinfühligen Rückblick auf des Leben von Wilhelm Brasse.
„Der Fotograf von Auschwitz„ hat mein eigenes Lesen und Schreiben „Gegen das Vergessen„ nachhaltig beeinflusst und meine Begegnungen mit Reiner Engelmann haben sich in Reportagen, Artikeln und Interviews niedergeschlagen. Es ist deshalb eine große Ehre für mich, an diesem besonderen Tag die Laudatio auf den Preisträger halten zu dürfen. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr dabei sein könntet. Und keine Sorge. Die Preisverleihung wurde in Leipzig aufgezeichnet kann via PodCast gehört werden.
Meine diesjährigen Interviewpartner dürftet ihr sehr gut kennen. Sie haben in den Rezensionen zu ihren Büchern schon in euren Wohnzimmern Platz genommen und nun möchte ich sie euch auch akustisch näher bringen.
Perikles Monioudis – Frederick – dtv – Das Interview
Große Momente des Lesens durfte ich in meinem Herzen einschließen. Unvergesslich bleibt für mich jener eine Tag, an dem Frederick seine Schwester Adele zum ersten Mal zum Tanz bittet. Das erste Mal ohne Bühne. Der erste Tanz der einstigen Wunderkinder nur zum Spaß. Nur ein Tanz. Einfach so. Monioudis braucht keine großen Worte, um seine Leser hier zu Zeugen eines großen Moments jenseits des Tanzes als Profession werden zu lassen. Literatur ist es hier, was wir lesen dürfen. “Frederick” unterhält, reißt mit, verleitet zur eigenen Recherche und kommt doch daher, als sei es auf seiner Zeitreise zufällig von jenem Zweifler auf unseren Schreibtisch gelegt worden. Und das mit den Worten: “Ich wusste es doch. Das Schöne vergeht.“
Catalin Dorian Florescu – „Der Mann, der das Glück bringt“ – Das Interview
Ein Interview für Literatur Radio Bayern auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse stellt den wichtigen Abschluss dieser Lesereise dar. Hoffnung, Heimweh, Sehnsucht, Tod und Leben. Darüber wird zu reden sein in einer Zeit, in der wir namenlose Hoffende sehen, denen man patriotisch besorgt voller Argwohn begegnet. Florescu leistet einen wichtigen literarischen Beitrag zum Verstehen!
Es ist nicht die erste Begegnung mit dem Schriftsteller Catalin Dorian Florescu. Ein Rückblick, der sehr lohnenswert ist.
Benedict Wells – „Vom Ende der Einsamkeit“ – diogenes – Das Interview
Ich werde auf der Leipziger Buchmesse ein Interview mit Benedict Wells führen. Literatur Radio Bayern ist exklusiv mit der mobilen Aufnahmestation unterwegs, und ihr könnt, wie schon in Frankfurt, fast live dabei sein. Und dabei werdet ihr auch Zeugen einer ganz besonderen Überraschung, denn ich werde dieses Interview ganz sicher nicht alleine führen. Na, schaltet ihr euch zu? Dann endet auch eure Einsamkeit.
Jedes Gespräch ein Meilenstein für mich und wenn ihr genau hinhört, dann werden euch vielleicht sogar die Ohren übergehen. Überraschungen sind garantiert. Und wer weiß, was in meiner Abwesenheit hier in der kleinen literarischen Sternwarte passiert. Aber das werden wir alle sehen. Ich bin schon selbst gespannt.
Ich freue mich auf euch. Ob Bloggertreffen, kleine Runden, Notizbuch-Sitzkreise oder einfach nur Freunde und Wegbegleiter des guten Lesens. Stellt mir ein Bein, schreit mich an, winkt ganz laut. Sonst könnte durchaus die Gefahr bestehen, dass ich euch übersehe. Ich werde mich bemühen, mein Radar auf Empfang zu schalten und bin als literarisches Echolot ständig auf der Suche nach Menschen, die meine Schallwellen zu mir zurück reflektieren. Also… Gebt mir ein „PING“